Pressestimmen

Zeitgemäß Abschied nehmen
Trauerredner Andreas Schaufler im Herbstzeitlose-Interview

Andreas Schaufler ist hauptberuflicher Trauerredner aus Erlangen. Er unterstützt, in Zusammenarbeit mit dem Bestatter, Hinterbliebene dabei, einen persönlichen, gelungenen und würdevollen Abschied zu gestalten. Im Herbstzeitlose-Interview erklärt er unter anderem, was eine freie Trauerfeier ausmacht und warum er Trauerredner geworden ist.

Was machte eine freie Trauerfeier aus?
Individualität spielt in unserer Gesellschaft eine große Rolle, heutzutage auch bei einer Trauerfeier. Hier bietet sich eine weltliche Form des Abschieds an, die wesentlich mehr Gestaltungsspielraum zulässt. Bei einer freien Zeremonie stehen der Verstorbene und sein individuelles Leben im Mittelpunkt. Es gibt keine starren Regeln. Im Gegenteil, die Trauerfeier kann so individuell und einzigartig gestaltet werden, wie es das Leben des Verstorbenen war. Eine gut und passend gestaltete Trauerfeier würdigt ein Leben mit allem Schönen und Schweren und lässt einen Menschen für einen Augenblick noch einmal lebendig werden.

Wie ist das prozedere, wenn Sie als freier Trauerredner eine solche Abschiedsfeier gestalten?
In einem gemeinsamen Vorgespräch mit den Hinterbliebenen besprechen wir alle Details und den Ablauf der Trauerfeier.
Gemeinsam entscheiden wir, ob die Trauerrede sehr persönlich oder eher neutral gestaltet werden soll und welche Eckdaten, Stationen, Erlebnisse oder Anekdoten in die individuelle Trauerrede einfließen sollen. Natürlich können auch christliche Elemente wie ein Gebet (Psalmen, Vater unser, Textpassagen aus der Bibel) oder ein Ritual in die Trauerfeier eingebunden werden.
Auch die Auswahl der Musik treffen wir zusammen. Das können Lieder sein, die der oder die Verstorbene gern hörten, die eine Verbindung zu ihm haben oder Musik, die einfach nur Trost spendet.

Warum sind Sie Trauerredner geworden? Welches persönliche Anliegen ist damit verbunden?
Ich bin freier Redner geworden, um Menschen an Wendepunkten ihres Lebens (Willkommensfeiern für neue Erdenbürger, Hochzeiten und Trauerfeiern) zu begleiten – denn auch der Tod gehört zum Leben dazu. Mein Anliegen als Trauerredner ist es, Menschen in Stunden des Abschieds unterstützend zu begleiten. Des weiteren verdient jedes Leben einen respektvollen Abschied.
Mit Wertschätzung, Offenheit und Zuverlässigkeit begleite ich solche Momente. Meine langjährige Erfahrung trägt zum Gelingen der Trauerfeier bei. Wichtig bei meiner Arbeit ist mir das Herausarbeiten des persönlichen Lebensbezuges des Verstorbenen in all seiner Einzigartigkeit.
Liebevolle und ehrliche Erinnerungen spenden Trost und Zuversicht und bieten darüber hinaus die Möglichkeit, die Realität des Todes eines geliebten Menschen zu begreifen und so neuen Mut für das eigene Leben zu schöpfen.

Viele Menschen tun sich schwer mit dem Gedanken, bereits zu Lebzeiten ihre eigene Trauerfeier zu gestalten. Inwieweit ist es in Ihren Augen sinnvoll, diesen Schritt zu tun?
Es wäre natürlich schön, wenn Vergänglichkeit, Tod und Sterben in der Gesellschaft etwas mehr verankert wären. Aber das Thema wird oft ausgeblendet, solange bis man von der Realität eingeholt wird. Dann zieht es den meisten den Boden unter den Füßen weg. Es macht sich eine gewisse Hilflosigkeit breit.
Kinder oder entfernte Verwandte sind in so einem Moment oft überfordert.
Hin und wieder kommt es aber auch vor, dass es keine Hinterbliebenen mehr gibt, die sich um die Organisation der Trauerfeier kümmern.
Hat man die Planung der eigenen Trauerfeier selbst in die Hand genommen, nimmt man Hinterbliebenen eine große Bürde ab.
Man setzt gleichzeitig ein Signal an die Welt, wie man im Gedächtnis bleiben will und gibt seinem Umfeld die Gelegenheit des Abschiednehmens.
Es ist so möglich, selbst zu entscheiden, wie diese Zeremonie ablaufen soll, was bei diesem Anlass über einen gesagt, welche Texte gesprochen und welche Lieder erklingen werden.
Darüber hinaus kann es gut tun, dass eigene Leben Revue passieren zu lassen und sich an schöne sowie auch schwere Momente zu erinnern.
Die Trauerfeier ist das letzte Fest eines Menschen und das sollte auch nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen ablaufen. Das Interview führte Michael Kniess und erschien im Magazin „Herbstzeitlosen“, das Erlanger Seniorenmagazin;
Ausgabe 03.2021 – März-April-Mai

Zeitgemäß und mit Wertschätzung Abschied nehmen
Die Worte von Trauerredner Andreas Schaufler spenden Trost und Zuversicht

Ein Menschenleben ist voller kostbarer Momente – spannend, traurig, interessant, lustig. Doch wie findet all das am Ende eines Daseins eine entsprechende Würdigung? Neben Erd- oder Feuerbestattung sind mittlerweile auch andere Formen wie Friedwald, Baumbestattung oder Urnenwiese denkbar. Außer den traditionellen kirchlichen Trauerfeiern gibt es heute auch andere ansprechende Wege, seiner Trauer einen würdigen Rahmen zu verleihen. Andreas Schaufler unterstützt als ausgebildeter Redner in den schweren Stunden Trauernde bei der Ausgestaltung einer individuellen Abschiedsfeier. Als freier Trauerredner nimmt er sich viel Zeit für ein ausführliches Trauergespräch, in dem er viel über den verstorbenen Menschen erfährt. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit steht die einzigartige Persönlichkeit des Verstorbenen sowie die Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen der Hinterbliebenen. Natürlich können auch christliche Elemente wie ein Gebet, passende Musik (z.B. das Lieblingslied des Verstorbenen) oder ein Ritual in die Trauerfeier eingebunden werden. Das letzte Fest würdevoll gestalten
In seiner Rede lässt Andreas Schaufler wertvolle Erinnerungen für kurze Augenblicke wach werden zu. Der Mensch und sein Leben stehen dabei im Mittelpunkt. Die Worte des Trauerredners sind eine letzte Ehrung des Verstorbenen in all seinen Facetten. Dabei lässt er auch humorvolle Züge nicht aus. „Menschenkenntnis ist für diesen Beruf äußerst hilfreich“, erklärt Schaufler und fügt noch hinzu, dass auch ein Schmunzeln dazu gehören darf und bei der Bewältigung der Trauer helfen kann. „Erinnerungen haben die Kraft, Tränen in Edelsteine und Trauer in Dankbarkeit zu verwandeln, aus denen sich in manchen Stunden Kraft schöpfen lässt.“ Dieser Leitspruch Schauflers kann für die Zeit der Trauerarbeit hilfreich sein. Mit seinen einfühlsamen und ehrlichen Worten, die ein authentisches Bild des Verstorbenen zeichnen, unterstützt der Redner Trauernde in den schweren Stunden des Abschiedes. Vorher planen
Andreas Schaufler begleitet nicht nur bei aktuellen Trauerfällen, sondern unterstützt bereits zu Lebzeiten. Man kann seine Angehörigen von einer sehr großen Belastung befreien, wenn man die eigene Trauerfeier zusammen mit dem Trauerredner vorher individuell geplant hat. Gut zu wissen:
Andreas Schaufler ist ausgebildeter freier Redner für weltliche Feiern wie freie Trauungen, Begrüßung eines Kindes, Namensfeiern sowie Abschieds- und Trauerreden. Empathisch und mit viel Zeit gestaltet er seine Reden für den jeweiligen Anlass.

Erschienen im Erlanger Stadt-Magazin „Up“, Ausgabe 11.2020

Stadtgespräch mit Andreas Schaufler
Der Mensch steht im Mittelpunkt

Der November ist der Monat der sogenannten stillen Feiertage wie Allerseelen, Volkstrauertag oder Totensonntag. Trotzdem sind Tod und Sterben nach wie vor Tabuthemen, auch wenn sie zum Leben dazugehören. Der Tod ist auch das „Geschäft“ von Trauerredner Andreas Schaufler. Herr Schaufler, was macht ein freier Redner wie Sie bei der Trauerfeier anders als ein Geistlicher, und kann ohne christlichen Beistand überhaupt eine würdevolle Bestattung gelingen?

Andreas Schaufler:
Neben wichtigen Lebensstationen steht vor allem der Mensch mit seinen Geschichten und seiner Persönlichkeit im Mittelpunkt. Das ist in meinen Augen der größte Unterschied zu kirchlichen Bestattungen: Nicht der Glaube, Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, nicht die Kirche, sondern der Mensch und sein Leben werden in einer freien Trauerfeier gewürdigt. Sofern gewünscht, können auch Gebete sowie Rituale einfließen. Braucht es überhaupt noch eine Trauerfeier?

Andreas Schaufler:
Eine Trauerfeier erlaubt es Angehörigen, Freunden und Kollegen, Abschied zu nehmen. Das ist ein wichtiger Bestandteil des Trauerprozesses.
Wenn der Sarg oder die Urne ins Grab gelassen wird, werden wir mit der Endgültigkeit des Abschiedes konfrontiert. Das tut weh. Offensichtlich brauchen wir diese Erfahrung. Sie macht den Weg frei, damit wir unser Leben ohne den Verstorbenen neu ausrichten können. Gibt es für Sie Go’s und No-Go’s auf einer Trauerfeier? Darf dabei auch gelacht werden? Und was ist mit dem Lieblingslied des Verstorbenen, das gar nicht traurig klingt? Darf man das spielen?

Andreas Schaufler:
Ein No-Go ist das klingelnde Handy.
Es ist natürlich auch ein Schmunzeln erlaubt, wenn Anekdoten aus dem Leben erzählt werden oder das Lieblingslied des Verstorbenen erklingt. Die Trauernden verbinden damit liebevolle Erinnerungen sowie Dankbarkeit an die gemeinsame Zeit. Gerade das ist es, wie mir viele Angehörige mitteilen, was ihnen Kraft gegeben hat. Dass es würdig und würdevoll war.

Das Interview führte Markus Hörath; Erlanger Nachrichten und erschien am 3. November 2020 in den Erlanger Nachrichten

Die Trauerfeier ganz individuell gestalten

Ein freier Trauerredner kann den Angehörigen Trost und Unterstützung bieten Wenn ein Familienmitglied oder enger Freund verstirbt, wünschen sich die Hinterbliebenen eine würdevolle Trauerfeier. Früher hielt man diese in einem religiösen Rahmen ab, heutzutage ist das kein Muss mehr. Falls der Angehörige nicht Mitglied einer Kirche war oder die Familie keine kirchlich geprägte Feier wünscht, bietet sich eine weltliche Form des Abschieds an. Bei solch einer freien Zeremonie steht nicht der Gedanke an Gott, sondern der Verstorbene selbst, sein Leben und sein Charakter im Mittelpunkt. Eine freie Trauerfeier muss nicht nach starren Regeln ablaufen, sondern lässt sich im Gegenteil genauso individuell abhalten, wie das Leben des Verstorbenen war.

Trauerredner begleitet die Hinterbliebenen
Unmittelbar nach dem Tod des geliebten Menschen fällt es schwer, eine schöne Gedenkfeier zu organisieren und womöglich noch selbst über den verstorbenen Mann oder die Ehefrau zu sprechen. Diese Aufgabe übernimmt oft ein Trauerredner. Er hilft bei der Organisation der Feierlichkeit, gestaltet den Tag im Sinne des Verstorbenen und begleitet die Trauergäste beim letzten Gang. „Die Zeremonie sollte immer individuell gestaltet werden und die Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegeln“, erklärt Andreas Schaufler, zertifizierter Trauerredner aus Erlangen. „Trotzdem können Rituale den Familienmitgliedern Sicherheit geben und bei der Trauerbewältigung helfen.“

Gemeinsam den Abschied planen
Auf www.trauerredner-schaufler.de erfahren Hinterbliebene mehr über die Arbeitsweise eines Trauerredners und auch über dessen Honorar. Wichtig ist, dass ein Trauerredner sich im Vorfeld viel Zeit für das Vorgespräch nimmt. Bei dieser Gelegenheit erläutert die Familie ihre Wünsche und Vorstellungen für die Feier und erzählt aus dem Leben des Verstorbenen. Gemeinsam legt man dann unter anderem fest, wie die Trauerrede gestaltet sein soll und welche Musik erklingt. So ist es beispielsweise möglich, dass Lieder ausgewählt werden, die der Verstorbene gern gehört hat, die im Kontext zu ihm stehen oder die ganz einfach Trost spenden.

Die letzte Ruhe finden!
Der klassische Ort für eine Beerdigung ist der Friedhof mit Friedhofskapelle. Doch auch eine Bestattung beispielsweise in einem Friedwald ist in Deutschland möglich. „Hier gibt es oft einen zentralen Platz, an dem eine Trauerfeier unter freiem Himmel abgehalten werden kann“, sagt Andreas Schaufler, zertifizierter Trauerredner aus Erlangen. „Der Gang durch den Wald zum Baumgrab, das Rauschen der Baumkronen und das Wetter der jeweiligen Jahreszeit geben dem Abschied von einem Verstorbenen eine ganz individuelle Ausprägung.“

Erschienen im Magazin „Herbstzeitlosen“, das Erlanger Seniorenmagazin;
Ausgabe 06.2020 – Juni, Juli, August

Von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen, fällt immer schwer.
Professionelle Hilfe kann Halt geben.
Foto: trauerredner-schaufler.de/

Trauerredner Andreas Schaufler im Interview mit den Erlanger Nachrichten anlässlich der Totengedenktage 2019

Herr Schaufler, an Allerheiligen und Allerseelen legen viele Hinterbliebene Kerzen und Gestecke auf die Gräber ihrer Liebsten. Braucht es solche Tage überhaupt? Bei den meisten ist die Trauer ja allgegenwärtig.
Wenn jemand das nicht braucht, muss er dem auch nicht nachkommen. Es gibt keine Verpflichtung, genau an einem ganz bestimmten Tag den Friedhof aufzusuchen. Ich glaube auch, man hat an Verstorbene immer Erinnerungen. So wie sie einen durch das Leben begleitet haben, sind sie auch nach dem Tod präsent. Wichtig aber ist, der Trauer Platz und Raum zu geben. Ob das der 1. November oder der Geburtstag oder Todestag des Verstorbenen ist, sei dahingestellt.

Wie wichtig sind den Hinterbliebenen Gedenktage wie der 1. November?
Für manche mag es mit Sicherheit wichtig sein, dass sie ein Grab besuchen, für andere hingegen nicht. Ich glaube, es ist heutzutage durch eine veränderte Bestattungskultur mit Friedwald oder Baumbestattungen auch eine veränderte Wahrnehmung für solche Feiertage eingetreten. Die Erinnerung ist oft zuhause präsent, man entscheidet sich ja bewusst für eine solche Form der Bestattung.

Im Herbst rücken Krankheit, Abschiednehmen und Tod ins Zentrum. Wäre es nicht sinnvoller, statt an einem speziellen Tag die Themen das ganze Jahr über aus der Tabuzone zu nehmen?
Es wäre natürlich schön, wenn Vergänglichkeit, Tod und Sterben in der Gesellschaft etwas mehr verankert wären. Aber das Thema wird ausgeblendet, solange bis man von der Realität eingeholt wird. Dann zieht es den meisten oft den Boden unter den Füßen weg und es macht sich eine gewisse Hilflosigkeit breit.

Merken Sie das auch bei den Hinterbliebenen, die Sie betreuen?
Ja, schon. Es kommt hin und wieder vor, dass mir Angehörige bei der Besprechung sagen, ich war noch nie auf einer Trauerfeier und dann fragen: Wie läuft das überhaupt ab? Manche wollen auch wissen, wie man die Trauerfeier am besten gestaltet. Sie erwarten sich Struktur, dass man ihnen Möglichkeiten aufzeigt, wie eine Trauerfeier ablaufen kann. Oft ist das auch Zeichen von Hilflosigkeit. . . Natürlich, das bemerke ich immer wieder. Man war womöglich mit solchen Extremsituationen vorher nicht konfrontiert und weiß daher gar nicht, was auf einen zukommt.

Medizinisch weiß man inzwischen fast alles über das Sterben, und dennoch spricht man selten darüber. Woran liegt das?
Weil es etwas Unangenehmes, etwas Schmerzliches und auch etwas Endgültiges ist. Im Leben geht es normalerweise irgendwie immer weiter, in irgendeiner Form. Aber der Tod ist wirklich eine Zäsur. Es tut weh und mit unschönen Sachen beschäftigt sich keiner gern.

Was möchten Hinterbliebene in Ihren Reden am Liebsten hören, wünschen sie sich eher Anekdoten?
Nach Anekdoten frage ich tatsächlich immer, weil sie der Trauerfeier ein bisschen die Schwere herausnehmen, dann kommt ein kleiner Schmunzler. Die meisten möchten eine Rede, die sehr persönlich und ganz nah an dem Verstorbenen angelehnt ist.

Was sagen Sie den Hinterbliebenen?
Ein Pfarrer kann Angehörigen mit dem Glauben an das ewige Leben Trost spenden.

Aber was sagen Sie den Hinterbliebenen?
Es ist die Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit.

Und das reicht den Hinterbliebenen?
Es ist die Dankbarkeit und die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Wenn man diese Erinnerungen aufleben lässt, dann gibt es den Hinterbliebenen schon Halt und Trost.

Wie wird man denn überhaupt Trauerredner?
Eine klassische Ausbildung oder ein Studium zum Trauerredner gibt es nicht. Bei mir war es vor allem die Freude am Umgang mit Sprache und Stimme, die mich dazu gebracht hat. Den Angehörigen Halt und Kraft geben, ist mein größter Ansporn.

Haben Sie schon selbst den Tod eines nahen Angehörigen erlebt?
Von ganz nahen Angehörigen noch nicht. Aber wir haben uns in der Familie sehr intensiv über das Thema ausgetauscht.

Sharon Chaffin Redakteurin Erlanger Nachrichten Das Interview erschien am 1. November 2019 in den Erlanger Nachrichten und in den Nordbayerischen Nachrichten https://www.nordbayern.de/region/erlangen/schmunzeln-ist-erlaubt-erlanger-trauerredner-im-interview-1.9486811

Trauerredner Andreas Schaufler im Interview mit den Erlanger Nachrichten zum Thema „Corona und Trauer“

Bei Beerdigungen darf wegen des Coronavirus  nur ein enger Familienkreis anwesend sein. Wird  in diesem Zusammenhang ein Trauerredner noch gebraucht? 
Um diese Frage zu beantworten ist es zunächst einmal wichtig, sich bewusst zu machen, was bei einer sogenannten „Stillen Trauerfeier“ fehlt. Es fehlen tröstende Worte und Rituale die in diesem schweren Moment des Abschiednehmens und der Einsamkeit Kraft und Energie geben können. Es ist wichtig, der Trauer Raum zu geben und ihr Ausdruck zu verleihen. Ein Trauerredner oder auch ein Geistlicher gibt der Trauerfeier eine gewisse Struktur und den Angehörigen Halt. Auch oder vielleicht sogar weil man im engsten Familienkreis Abschied nehmen muss, tut ein würdevoller Abschied gut und wirkt sich positiv auf den Trauerprozess aus. In der Trauerfeier wird nicht die Trauer, sondern der Mensch in seiner Einzigartigkeit gefeiert. Die begleitenden Worte, die liebevolle und ehrliche Erinnerungen aufgreifen, spenden Trost und Zuversicht. Auch auf Musik muss in diesen Zeiten nicht verzichtet werden, denn sie ist ein wesentlicher Bestandteil einer Trauerfeier. Sie berührt auf einer anderen Ebene unsere Seele und spendet Trost. Das Abspielen von Musik, ja sogar das gemeinsame Singen, ist auch im Freien möglich.

Sollten mehr Menschen Abschied nehmen wollen, wie wird das dann durchgeführt? 
Es ist durchaus möglich Nachbarn, Freunde, Kollegen sowie langjährige Wegbegleiter, die zuhause bleiben müssen, die nicht körperlich dabei sein dürfen, zu einem echten Abschied zu verhelfen. Die zuhause Trauernden können sich zur Zeit der Bestattung ein Foto des Verstorbenen auf den Tisch legen und zu gegebener Zeit ganz bewusst umdrehen. Sie können dann ihre Hand auf das Foto legen und zwei Minuten in Stille gedenken. Je nach Bedürfnis kann am Ende auch ein Gebet gesprochen werden. So ist es auch Zuhause möglich, den Moment erlebbar zu machen, wenn auf dem Friedhof der Sarg oder die Urne abgelassen wird. Weiterhin stelle ich nach der Bestattung meine Ansprache schnellstmöglich per Mail zur Verfügung, die dann an Freunde und Bekannte weitergeleitet werden kann. Natürlich ist es auch möglich, die Trauerfeier auf Video aufzuzeichnen und zu verteilen. Selbst das Mitgefühl der Personen, die zu Hause sind, kann zum Ausdruck gebracht werden. Sie können ihre Worte und Gedanken per eMail bereitstellen, die dann am Grab in Form eines Nachrufes vorgelesen werden. Auf diese Weise sind alle auch in Zeiten von Corona in der Trauer miteinander verbunden. Sicher ist es auch vorstellbar, zu einem späteren Zeitpunkt eine Gedenkfeier im großen Kreis nachzuholen.

Wie bereiten Sie sich auf Trauerfeiern im engsten Familienkreis vor? 
Um eine gute Rede halten zu können, führe ich ein ausführliches Vorgespräch mit den Angehörigen und berate sie. Manchmal geht das derzeit nur am Telefon. Wenn es aber möglich ist, besuche ich sie zu Hause. Mit ausreichend Abstand kann so ein Gespräch auch bei Sonne im Garten geführt werden. In welcher Form auch immer dieses Gespräch stattfindet, es darf von einer gewissen Leichtigkeit begleitet sein oder auch mal gelacht werden. All das tut in diesen dunklen Stunden gut und macht das Schwere etwas einfacher.

Andreas Schaufler ist hauptberuflicher Trauerredner aus Erlangen. Er unterstützt, in Zusammenarbeit mit dem Bestatter, Hinterbliebene dabei, einen persönlichen, gelungenen und würdevollen Abschied zu gestalten.

Egbert M. Reinhold Erlanger Nachrichten Das Interview erschien am 6. Mai 2020 in den Erlanger Nachrichten https://www.nordbayern.de/region/erlangen/trostworte-und-rituale-trauerredner-in-der-coronakrise-1.10080263

Würdevoll Abschied nehmen in Zeiten von Corona

 

„Die Beisetzung wird auf Grund der aktuellen Situation im engsten Familienkreis erfolgen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es die Möglichkeit der Verabschiedung im Rahmen einer Gedenkfeier geben.“ In vielen Traueranzeigen ist so ein Text als Hinweis derzeit zu lesen. Wir sind es gewohnt, dass wir uns im Rahmen einer Trauerfeier von einem verstorbenen Menschen verabschieden können. Dies ist derzeit nur sehr eingeschränkt und unter Auflagen möglich. Unter anderem ist der Teilnehmerkreis auf den engsten Familienkreis begrenzt (je nach Örtlichkeit zwischen 10 und 15 Personen). Die Abstandsregeln müssen eingehalten werden. Die Trauerfeier findet, wenn überhaupt, oft im Freien vor der Trauerhalle statt, manchmal direkt am Grab.
Ein Geistlicher oder ein Freier Redner spricht ein paar Worte, dann erfolgt die Beisetzung. Gewohnte Rituale wie der Erdwurf oder Weihwasser sind nicht erlaubt. Hin und wieder gibt es auch sogenannte „Stille Beisetzungen“ ohne Ansprache. Keine Nähe, keine wohltuende Umarmung, kein tröstendes Händestreicheln. Denn diese Gesten sind für Trauernde wichtig und stehen im zeitlichen Kontext zur Trauerfeier.

Was bedeuten diese Einschränkungen?
Wichtig ist demnach, der Trauer Raum zu geben und ihr Ausdruck zu verleihen. Dazu ist es zunächst notwendig, sich bewusst zu machen, was jetzt fehlt, wenn es nicht möglich ist in gewohnter Weise Abschied nehmen zu können. Die Trauerfeier gibt oft den Anstoß für die Trauerbewältigung. Die Hinterbliebenen finden in der Trauergemeinde Halt und werden aufgefangen. Die vertrauten gemeinschaftlichen Rituale haben also einen tieferen Sinn. Und neben dem Abschiednehmen geht es bei einer Trauerfeier auch immer um die Würdigung des Verstorbenen.

Wie kann in Corona-Zeiten ein würdevoller Abschied aussehen?
Bei all den derzeitigen Beschränkungen, gibt es durchaus die Möglichkeit eines würdevollen Abschiedes. Andreas Schaufler, Trauerredner aus Erlangen, versucht die verstorbene Person in seinen Reden noch einmal lebendig werden zu lassen. Es wird nicht die Trauer, sondern der Mensch in seiner Einzigartigkeit gefeiert. Um eine gute Rede halten zu können, muss er dafür mit den Angehörigen sprechen, sie beraten. Manchmal geht das derzeit nur am Telefon. Wenn es aber möglich ist, besucht er sie zu Hause. Mit ausreichend Abstand kann so ein Gespräch auch bei Sonne im Garten geführt werden. In welcher Form auch immer dieses Gespräch stattfindet, es darf von einer gewissen Leichtigkeit begleitet sein oder auch mal gelacht werden. All das tut in diesen dunklen Stunden gut und macht das Schwere etwas einfacher. Denn die Abschiedsfeier, auch wenn sie nur im kleinen Kreis stattfinden kann, ist ein wichtiger und wesentlicher Bestandteil des Trauerprozesses. Abschied muss persönlich vollzogen werden, denn dabei geht es um die sinnliche und nicht nur um die kognitive Erfahrung, dass die Person nicht mehr da ist.
Es ist durchaus möglich Nachbarn, Freunde, Kollegen sowie langjährige Wegbegleiter, die zuhause bleiben müssen, die nicht „in echt“ dabei sein dürfen, zu einem echten Abschied zu verhelfen1 Die zuhause Trauernden können sich zur Zeit der Bestattung ein Foto des Verstorbenen auf den Tisch legen und zu gegebener Zeit ganz bewusst umdrehen.
Sie können dann ihre Hand auf das Foto legen und zwei Minuten in Stille gedenken. Je nach Bedürfnis kann am Ende auch ein Gebet gesprochen werden. So ist es auch Zuhause möglich, den Moment erlebbar zu machen, wenn auf dem Friedhof der Sarg abgelassen wird.
Weiterhin stellt Andreas Schaufler nach der Bestattung seine Ansprache schnellstmöglich per Mail zur Verfügung, die dann an Freunde und Bekannte weitergeleitet werden kann. Natürlich ist es auch möglich, die Trauerfeier auf Video aufzuzeichnen und zu verteilen. Selbst das Mitgefühl der Personen, die zu Hause sind, kann zum Ausdruck gebracht werden. Sie können ihre Worte und Gedanken per eMail zur bereitstellen, die dann am Grab in Form eines Nachrufes vorgelesen werden.
Auf diese Weise sind alle auch in Zeiten von Corona in der Trauer miteinander verbunden. Sicher ist es auch vorstellbar, zu einem späteren Zeitpunkt eine Gedenkfeier im großen Kreis zu organisieren.

Musik ist ein wesentlicher Bestandteil einer Trauerfeier. Sie berührt auf einer anderen Ebene unsere Seele und spendet Trost. Darauf muss auch in diesen Zeiten nicht verzichtet werden. Das Abspielen von Musik, ja sogar das gemeinsame Singen, ist auch im Freien möglich. Dafür sorgt Trauerredner Andreas Schaufler. Auch andere Rituale können in Zeiten von Schwäche und Einsamkeit Kraft und Energie geben. So ist es zum Beispiel möglich, dass die wenigen Trauergäste einen Gedenk- oder Schmunzelstein am Grab ablegen. Dieser soll gleichzeitig den Stein, der im Moment der Trauer schwer auf der Brust liegt, etwas erleichtern.

Wenn bei einer Trauerfeier der Sarg oder die Urne ins Grab gelassen wird, wird man unmittelbar mit der Endgültigkeit des Abschiedes konfrontiert. Das tut weh. Aber offensichtlich brauchen Trauernde genau diese Erfahrung. Sie macht den Weg dafür frei, dass man sich später ohne den Verstorbenen im Leben wieder einrichten kann.
Deshalb ist es wichtig, auch in diesen Zeiten würdevoll Abschied zu nehmen.

Zum Thema Trauer in Corona-Zeiten führte das Bayerische Fernsehen und das Frankenfernsehen ein Interview mit Andreas Schaufler:
https://www.frankenfernsehen.tv/mediathek/video/einsame-abschiede-trauer-in-zeiten-von-corona/

 

Ich bin Mitglied in der

BUNDES­ARBEITS­­GEMEINSCHAFT
TRAUER­FEIER E.V.

Der Berufsverband von Trauerredner:innen aus ganz Deutschland.
Mit Anspruch. Mit Qualität. Seit 1996.

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Ich habe mich auf weltlich-neutrale Trauerreden spezialisiert, in denen aber auch nach Absprache biblische Elemente mit eingebunden werden können.
Ihr Trauerredner in Nürnberg, Fürth, Erlangen